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In dieser Ausgabe des Genealogischen Wochentalks setzen wir das begonnene Gespräch aus dem letzten Wochentalk über Vereine in der Genealogie fort.
Im zweiten Teil unseres Gesprächs sprechen wir über die Zukunft genealogischer Vereine. Wir schauen darauf, wie sich Publikationen verändert haben, warum die aktive Mitarbeit oft auf wenigen Schultern ruht, und welche neuen Wege Vereine gehen können, um jüngere Forschende einzubinden. Außerdem geht es um internationale Zusammenarbeit und darum, wie sich Gemeinschaft auch jenseits klassischer Vereinsstrukturen gestalten lässt.
Diese Episode ist Teil 2 des Gesprächs, denn beim Thema Vereine gibt es so viel zu sagen.
Barbara ist vielen bekannt als Bloggerin von Die Welten verbinden, als Mit-Organisatorin der Genealogica und als Präsidentin der International German Genealogy Partnership (IGGP).
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Publikationen und Engagement
Manche genealogische Vereine veröffentlichen regelmäßig neue Schriften und Mitteilungshefte, andere haben ihre Publikationstätigkeit fast eingestellt. Gedruckte Hefte werden zunehmend durch digitale Formate ersetzt, aus Kostengründen und vielleicht auch aus Nachhaltigkeitsbewusstsein. Entscheidend bleibt die Aktivität der Mitglieder: Wo viele mitarbeiten, entstehen neue Inhalte.
Freiwillige gewinnen
In den meisten Vereinen tragen rund zehn Prozent der Mitglieder die Arbeit. Um neue Engagierte zu gewinnen, braucht es niedrigere Einstiegshürden: geteilte Ämter, kürzere Amtszeiten, klare Aufgabenbeschreibungen und persönliche Ansprache. Wer weiß, was auf ihn zukommt, lässt sich eher auf Verantwortung ein. So unser Fazit im Gespräch.
Einarbeitung und Weiterbildung
Viele potenzielle Vorstandsmitglieder zögern, weil sie nicht wissen, was rechtlich und organisatorisch auf sie zukommt. Eine bessere Begleitung in die Vereinsarbeit, Schulungen zu Vereinsrecht und Erfahrungsaustausch können hier viel bewirken.
Kommunikation und Ansprache
Vereine, die ihre offenen Positionen konkret ausschreiben – inklusive Aufgaben, Zeitaufwand und Ansprechpartner – bekommen deutlich mehr Rückmeldungen. Auch direkte Gespräche oder Anrufe helfen, Hemmschwellen abzubauen und Interessierte zu gewinnen.
Vereinslandschaft im Wandel
Überalterung und fehlende Nachfolge führen dazu, dass sich in einigen Regionen genealogische Vereine bereits aufgelöst haben. Gleichzeitig entstehen neue Formen: lose Stammtische, Arbeitsgemeinschaften und Online-Initiativen, die flexibel und themenbezogen arbeiten.
Beispiel IGGP
Barbara gibt Einblicke in ihre Arbeit bei der International German Genealogy Partnership – einem weltweiten Netzwerk genealogischer Gesellschaften. Ziel ist es, Forschung über Ländergrenzen hinweg zu verbinden, Projekte zu koordinieren und den Austausch zwischen Vereinen zu fördern.
Beispiel Stammtisch Unna
Als positives Gegenbeispiel nennt Barbara den genealogischen Ahnenforscher Stammtisch Unna: keine Vereinsstruktur, aber hohe Aktivität, technische Offenheit und einem zentralen genealogischer Veranstaltungskalender für Deutschland.
Fazit
Genealogische Vereinsarbeit steht unter Druck, aber sie kann sich neu erfinden. Wer Aufgaben teilt, Wissen offenlegt und Menschen konkret anspricht, stärkt das gemeinsame Forschen. Und oft reicht schon ein kleiner Schritt, um aus passiver Mitgliedschaft aktives Mitmachen zu machen.
„Es ist manchmal einfacher als gedacht. Aktive Vereinsarbeit kann erlernt werden. Wichtig ist: Kontakt aufnehmen und einbringen oder anbieten – einfach anfangen.“
Der Wochentalk will regelmäßig Einblicke in die aktuelle genealogische Szene geben mit Kolleginnen, Kollegen und engagierten Forschenden aus Deutschland und der Welt.
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